In Abwandlung eines alten Schlagertextes aus den 1950-er Jahren wurde es damals in den Medien gebracht "... einmal fährt der Südring wieder ..."

Am 17. Dezember 1993 war es dann soweit und anbei der Auszug aus meinen Aufzeichnungen:

S 45/2 S 7720 485-885 141, 885-485 156, 485-885 163, 885-485 164 und

S 45/1 S 7184 485-885 170, 885-485 159, 485-885 168, 885-485 167 die Eröffnungssonderzüge in Baumschulenweg;

Aus Anlass der Wiedereröffnung des S-Bahn-Südringes fuhren die beiden Eröffnungssonderzüge der BR 485-885 von Baumschulenweg nach Westend parallel, das heißt ein Zug auf dem Regelgleis und ein Zug auf dem Gleis der Gegenrichtung. Auf den wichtigsten Bahnhöfen der Strecke hatten die Eröffnungssonderzüge für die Feierlichkeiten einen etwas längeren Aufenthalt. Der offizielle Fahrgastverkehr wurde schrittweise zwischen 10 00 Uhr und 11 30 Uhr aufgenommen. Da der Nordring noch im Bau ist, fährt als Ersatz die Expressbuslinie „X 26“ von Westend über Gesundbrunnen zur Ostseestrasse. Bei Ihrer Ansprache zur Eröffnung der Strecke stellte die Charlottenburger Bezirksbürgermeisterin die doch berechtigte Frage, warum eigentlich der Südring nicht gleich um eine Station bis zum Bahnhof Jungfernheide in Betrieb genommen, somit eine weitere Anbindung an das Berliner U-Bahn-Netz und an die Regionalbahnlinie nach Nauen geschaffen wurde. Desweiteren traf Sie die Feststellung, das Berlin keinen Stadtautobahnring, sondern einen staufreien S-Bahnring braucht.

Auf der neuen Strecke verkehren die S-Bahnlinien S 45 von Westend nach Grünau und S 46 von Westend nach Schönefeld und es bestehen an fast allen Bahnhöfen Übergangsmöglichkeiten zu anderen Verkehrsmitteln. Die neue Strecke ist insgesamt 18,4 km lang und hat 772,8 Millionen DM Baukosten benötigt, das heißt je km 42 Millionen DM. Bis 1997 soll die Fertigstellung des S-Bahn-Nordringes erfolgen. Dafür haben im Bereich zwischen Gesundbrunnen und Bornholmer Strasse die Bauarbeiten begonnen. Auch bei dieser Strecke gab es wieder einige Probleme den fahrplanmässigen Verkehr aufzunehmen. Diese Probleme traten vor Allem auf dem jetzt sehr dicht belegten Streckenabschnitt zwischen Berlin-Schöneweide und Baumschulenweg auf. Leider verkehren die S-Bahn-Züge der neuen S-Bahnlinien in der Zeit von zirka 09 00 Uhr bis 12 00 Uhr nur von und nach Berlin-Schöneweide. Es wurde auch wieder die Forderung laut, die Berliner Westbahn nach Spandau und Staaken so schnell wie möglich wieder in Betrieb zu nehmen. Dank eines Kameramannes der Firma CFT-Video konnte ich die Eröffnungszüge per Pkw begleiten, was auf Grund der langen Fahrzeit im Rahmen der Eröffnungsfeiern kein Problem war. Nach der Ankunft der Eröffnungszüge in Berlin-Westend fuhr ich dann auch erstmalig die Strecke ab.

Nachfolgend sind einige Bilder des Tages zu sehen

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(Unter den vergrößerten Bildern sind die Bildunterschriften zu finden)

Mit diesem Bericht endet dann auch die Reichsbahnzeit ...

gegründet 01. April 1920 - lequidiert 31. Dezember 1993

Damit ist das vierte Kapitel "Die letzten Jahre der DR" beendet, es folgt das fünfte Kapitel "Die Bahn-AG" beginnend mit dem Jahr 1994

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